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Kategorie: Politik

Die Konstruktivität des Neins

Man sagt uns nach, wir seien bloß dagegen
und unser <em>Nein</em> sei destruktiv und stur,
wir stünden ganz allein auf weiter Flur
und würden weder Welt noch uns bewegen.

Es heißt, wir würden damit nichts erreichen.
Bloß „nein“ zu sagen, sei kein Schritt nach vorn.
Wir seien blind – genau wie unser Zorn –
und sähen nicht die Zeit und ihre Zeichen.

Das ist ein Vorwurf, über den wir heute
erhaben sind, wobei wir nicht versteh’n,
wie Ihr noch glauben könnt, ein <em>Ja</em> bedeute,
es werde zwingend schneller vorwärts geh’n.

Ein <em>Ja</em> kann auch ein <em>Ja</em> zum Stillstand sein,
das lähmt und aus Bequemlichkeit verdrängt.
Im Gegensatz zu diesem wird im <em>Nein</em>
der Blick auf einen andern Blick gelenkt,

der neu ist und mit großer Angst verbunden
vor dem, was einem <em>Ja</em> noch nicht vertraut.
Den Fortschritt hat ein „Nein“ zwar nicht erfunden,
doch hat es ihn schon oft mit aufgebaut,

indem es alten <em>Ja</em>s den Platz verwehrte
und eine neue Perspektive bot,
grad weil es nie den Platz vom <em>Ja</em> begehrte —
auf diese Weise war es nie devot.

Ein starkes Nein will mehr als nur verweigern.
Es ist ein Anfang, der zum Ziele hat,
das <em>Nein</em> zu einem neuen <em>Ja</em> zu steigern,
vom unbeschriebenen zum vollen Blatt.

Ist unser neues <em>Ja</em> dann von Bestand?
Wir bilden uns mal lieber nichts drauf ein.
Denn eines Tages – das ist schon bekannt –
ertönt von irgendwo ein lautes Nein.

Michael Feindler 2015

Vom Sieg der Dummen

Ein Dummer bleibt ja nicht der Dumme,
kann er am Ende triumphieren.
Drum hat der Dumme in der Summe
im Kampf das meiste zu verlieren.

Wenn auch der Kluge unterliegt –
moralisch bleibt ihm der Gewinn.
Der Dumme hat nur dann gesiegt,
gibt er der Dummheit einen Sinn,

indem er diese unentwegt
als platte Phrasen fleißig pflegt,
in Glaubenssätzen niederlegt,
und weit in die Gesellschaft trägt.

Wir haben Geld und somit Macht
und schmieden aus den Glaubenssätzen
die Waffen für die letzte Schlacht
in Form von eisernen Gesetzen.

Wir legen fest, statt zu erklären.
Ihr habt noch immer nicht begriffen:
Ihr könnt Euch mit Vernunft nicht wehren,
und sei’n die Worte auch geschliffen.

Wir brauchen keine Fantasie,
um einzuseh’n: Ihr seid im Recht.
Laut sagen würden wir das nie,
seid Ihr noch nicht im Kern geschwächt.

Wir halten Eure Haltung klein
mit unserm dumm verdienten Geld.
Wem liegt schon dran, im Recht zu sein,
solange er nur Recht behält?

Michael Feindler 2015

Die Schlingen halten

Für unsre Macht seid Ihr der Stein der Weisen –
sie lebt dank Euch und strahlt in Eurem Gold.
Es ist ein Kinderspiel Euch abzuspeisen,
fast meint man: Ihr habt’s selber so gewollt.

Durch Arbeit fest gebunden und geschunden,
gelingt es Euch nur selten klar zu denken.
Das Wörtchen „Sachzwang“ haben wir erfunden,
um keinen Blick auf unsre Macht zu lenken.

Wir wollen Euch zu keiner Arbeit zwingen,
denn wir betonen gern: „Der Mensch ist frei“
und bieten eine Auswahl vieler Schlingen,
in die Ihr schlüpfen dürft, nicht Sklaverei!

Schon lange gebt Ihr uns aus freien Stücken,
was wir Euch früher noch brutal geraubt.
Die Schlingen halten und sie werden drücken,
solange Ihr an ihren Sachzwang glaubt.

Michael Feindler 2015

Das war’s

Frühling lässt sein blaues Band
wieder durch die Lüfte flattern.
Jeder will am Wegesrand
einen Sonnenplatz ergattern.

„Aufbruch“ – das Gebot der Stunde!
Wer das zarte Grün gerochen,
der verbreitet diese Kunde,
kommt aus seinem Loch gekrochen.

Nur ein altes krankes Wesen
lässt sich nicht von all dem locken,
bleibt – wie Trinker sonst am Tresen –
in der dunklen Höhle hocken.

Denn es meidet schon seit Jahren
frische Luft und Sonnenschein,
um sich Blässe zu bewahren
und nicht feurig rot zu sein.

Somit sitzt es alle Märze,
wenn die ersten Knospen springen,
still und schwach in tiefer Schwärze,
statt ein Aufbruchslied zu singen.

In die Dunkelheit entschwunden,
fern von Klatschmohn, Licht und Klee,
wird das Wesen kaum gesunden …
Tja, das war’s wohl, SPD.

Michael Feindler 2015

Erzieher verdienen mehr – wie soll das denn funktionieren?

Ja, natürlich fordern die Erzieherinnen mehr Geld. Würde ich an deren Stelle auch. Aber wie soll das denn strukturell funktionieren? Das Geld ist einfach nicht da. Glaubt Ihr, so ein kommunaler Kassenwart hat Spaß daran, den Erziehern Gehaltserhöhungen zu verweigern? Bei dem Thema kann man doch wirklich jeden fragen – ich habe bisher niemanden gehört, der mir erzählt hätte, Erzieherinnen würden genug verdienen. Es ist auch allen klar, dass die einen wichtigen Job machen und viel Verantwortung tragen. Aber wie soll das bezahlt werden? Irgendwie scheint sich niemand zu trauen, das Problem endlich konsequenter anzugehen. Es gäbe nämlich eine politische Lösung: die Kinderbetreuung dürfte nicht länger in der Hand der Kommunen liegen. Sie dürfte überhaupt nicht mehr in staatlicher Hand liegen. Wir haben hier in Deutschland vor Jahren den Fehler gemacht, den Arbeitsmarkt zu liberalisieren, ohne bei den sozialen Einrichtungen ähnlich konsequent zu sein. Auf einem freien Markt wäre das Problem der Gehälter für Erzieher längst gelöst. Einfaches Prinzip von Angebot und Nachfrage: Das Angebot an Kindergärten ist begrenzt, die Nachfrage steigt bereits seit Jahren, die Kunden – also in diesem Fall die Eltern – konkurrieren um freie Betreuungsplätze – und zack – würden auf einem freien Markt automatisch die Preise für die Betreuung steigen. Und im Anschluss könnten höhere Gehälter für Erzieherinnen gezahlt werden. So leicht wäre das.
Aber im Moment traut sich niemand an diese Lösung heran. Verstehe ich nicht. Dass man da so Hemmungen hat. Wir sind doch sonst nicht so gehemmt, wenn es um Liberalisierungen geht. Ob bei der Arbeit oder beim Handel. Wir haben viel mehr Probleme damit, wenn ein kärglicher Mindestlohn eingeführt werden soll – für den es auch noch massenhaft Ausnahmen gibt. Unterhaltet Euch doch mal mit einem selbstständigen Subunternehmer darüber, was der so verdient. Der ist ja nicht wirklich Unternehmer – der ist vor allem „sub“. Und man kam ihm nur wünschen, dass er kein Latinum hat und stattdessen lieber der romantisch-verklärten Vorstellung nachhängt, die Vorsilbe „sub“ sei von der wärmenden Suppenküche abgeleitet.
Aber jetzt mal angenommen, der Vati trägt als Subunternehmer Pakete aus – der kann davon keine Familie ernähren. Dann ist es ganz normal, dass die Mutti ebenfalls in Vollzeit arbeiten muss. Und natürlich braucht das Kind dann einen Betreuungsplatz.
Schlussendlich haben wir durch die Lohnentwicklung der vergangenen Jahre selbst für den steigenden Bedarf an KiTa-Plätzen gesorgt. Es bleibt jedoch die Frage: Wenn wir uns immer wieder selbst darin bestätigen, dass die Liberalisierung des Arbeitsmarktes wirtschaftlich richtig war und dass Deutschland gerade deswegen gut in Europa dasteht – warum sind wir bei der Liberalisierung des Kindergarten-Marktes so zurückhaltend? Verstehe ich nicht. Die Erzieher würden es uns danken. Es gäbe mit Sicherheit satte Gehaltserhöhungen,
Und wenn jetzt der Einwand kommt, manche Familien könnten sich die Betreuungsplätze auf einem liberalisierten Kindergarten-Markt nicht mehr leisten, kann man konsequenterweise nur sagen: Das ist dann eben so. Es muss jeder Mensch selbst wissen, ob er unbedingt Kinder großziehen will. Für eine solche Entscheidung ist doch nicht die Gesellschaft verantwortlich. Wir leben in einem freien Land, in dem sich jeder selbst überlegen darf, wie er mit den Sachzwängen am besten klarkommt.

Das ändert selbstverständlich nichts daran, dass ein Subunternehmer mit Latinum das Gefühl bekommt, der exzessive Gebrauch des Wortes „liberal“ sei in solchen Zusammenhängen zynisch. Erst recht, wenn es nicht bloß um Arbeit und Löhne geht, sondern um Kinder und die Zukunft unserer Gesellschaft. Natürlich täte eine Liberalisierung des Kindergarten-Marktes vielen Menschen weh. Keine Frage. Aber es wäre mit Sicherheit nicht so schmerzhaft wie das offene Eingeständnis, dass wir politisch nicht bereit waren und sind, die Leistungen von Erzieherinnen und Erziehern, die an einer Schlüsselstelle der gesellschaftlichen Entwicklung sitzen, so anzuerkennen und zu würdigen, wie diese Menschen es verdienten.

Michael Feindler 2015

Ich habe nichts gegen Menschen mit Vorurteilen, aber …

Ob ich was gegen Menschen mit Vorurteilen habe? Ich? Nein. Das würde ich mir nie anmaßen. Wir leben doch in einem freien Land. Und selbst wenn das Land nicht frei wäre, dann wären immer noch die Gedanken frei – und ich kann doch niemandem die Qualität seiner Gedanken vorschreiben. Oder das Tempo, in dem er Gedanken fasst. Manche Menschen denken eben langsamer, andere schnell, wieder andere etwas vorschnell. Soll doch jeder so machen, wie er am besten mitkommt. Ich kann nur wiederholen: Ich habe wirklich nichts gegen Menschen mit Vorurteilen. Ich will die halt nur nicht bei mir in der Straße wohnen haben. Wir leben hier in einem multikulturellen, aufgeklärten Stadtteil – da passen diese Leute einfach nicht rein. Wenn bei denen wenigstens ansatzweise so was wie Integrationswille zu spüren wäre. Aber Fehlanzeige. Die gründen in unserem Viertel einen Stammtisch nach dem anderen, bauen ihre Parallelgesellschaft auf und wir müssen schauen, wo wir mit unserem Wertesystem bleiben. Ich kann ja noch nicht einmal normal mit diesen Leuten reden. Geschweige denn logisch nachvollziehbare Argumente austauschen. Das ist in deren Kulturkreis auch gar nicht vorgesehen. Aggressionen haben da noch einen ganz anderen Stellenwert. Und das ist ja auch okay und ich will niemandem irgendwelche Vorschriften machen, wie er sich zu verhalten hat. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich das in meinem Umfeld tolerieren muss. Vor allem, wenn sich diese Leute auch noch vermehren. Also, ich werde meine Kinder bestimmt nicht auf die Privatschule um die Ecke schicken. Man hört regelmäßig Geschichten, wie es dort abläuft: Das Sozialverhalten bleibt in den Klassen seit Jahren auf der Strecke. Wir müssen da auch an die Zukunft unserer Gesellschaft denken. Auf Dauer können wir uns das nicht leisten. Das heißt nicht, dass ich etwas gegen Menschen mit Vorurteilen habe, aber …

Michael Feindler 2015

Was bleibt

Bewegt die Tat auch Menschenmassen,
und so schockierend sie erscheint –
nach kurzer Zeit wird schon verblassen,
was durch den Schock zunächst vereint.

Denn in der Fassungslosigkeit
liegt stets die Suche nach dem Sinn.
Und wer nach diesem lautstark schreit,
der biegt ihn notfalls selber hin:

Aus jedem Opfer wird ein Held,
aus jedem Tod Martyrium.
Das Mitgefühl der ganzen Welt
erstickt im Individuum.

Aus einem „Wir“ wird schnell ein „Ich“,
die Opfer sind schon bald vergessen,
und schließlich bleiben unterm Strich
nur eigennützige Int’ressen.

Michael Feindler 2015

Der Anschlag (auf den fiktiven Banker Walther Oppermann)

Liedtext

Ich habe nichts gegen den Tyrannenmord,
die alten Griechen hielten viel von ihm.
Nicht jeden Deppen schafft man diplomatisch fort –
deshalb finde ich das manchmal legitim.
Doch mein ich mit Tyrannen nicht die Spitzen,
die man bei uns Volksvertreter nennt,
sondern jene, die woanders sitzen,
außerhalb von unserm Parlament.
In Deutschland wird der Zorn bisweilen nicht genug gepflegt
und viel zu selten wird ein Lobbyist mal umgelegt.
„Um das zu ändern“, dacht ich mir, „fang ich damit an!“ —
und plante einen Anschlag auf den Banker Oppermann.

Die Zielperson – alles schien zu passen –
musste bald zu einem wichtigen Termin
und hatte sich ein Zimmer buchen lassen
im schicken „Adlon“ in Berlin.
Er würde eine Woche dort verbringen,
ich hatte also Zeit zu spionier’n,
um schließlich, für ein besseres Gelingen,
die Bombe bei dem Banker zu plazier’n.
Ich brauchte eine Strategie für eine Sprengstoff-Falle
und setzte mich zu diesem Zweck in die „Adlon“-Eingangshalle.
Ich bestellte einen Kaffee, um 13 Uhr begann
die Planung für den Anschlag auf Walther Oppermann.

Nach kurzer Zeit schon gesellte sich
eine hübsche junge Frau zu mir.
Sie setzte sich auf einen Stuhl und fragte mich:
„Sind Sie ebenfalls zum Warten hier?“
Ich log: „Ich wart’ auf einen Freund,
äh, der hilft im Adlon ab und zu dem Koch.
Aber heute braucht er, wie es scheint,
leider bis zur Mittagspause noch.“
Sie nickte und bemerkte: „Sie warten nicht allein.
Mein Vater trifft hier erst in einer guten Stunde ein.“
Ich fragte, wie sie heiße. Sie lächelte mich an
und sagte: „Ich heiß Karin – Karin Oppermann.“

„Wie red’ ich bloß mit ihr? Das ist echt zu dumm“,
hab ich mir im Stillen nur gedacht.
„Tja, ich bringe diese Woche Deinen Vater um“,
war hier vermutlich wenig angebracht.
Sie wirkte aber völlig unbefangen
und fragte, was ich sonst im Leben treib.
So sprach ich von allerlei Belangen
und, dass ich ab und zu Gedichte schreib.
Im Gegenzug erzählte sie vom Studium in der Schweiz
und ihr Kellnerjob am Zürichsee hätte auch so seinen Reiz.
Wir redeten und lachten viel und die Zeit verrann
beim Kaffee mit der Tochter von Walther Oppermann.

Nach vier Getränken war ihr Vater da,
im Mantel kam er durch die Eingangstür,
und als er in der Halle seine Tochter sah,
lief er freudestrahlend gleich zu ihr.
Er drückte ihr zwei Küsse auf die Wange
und sagte, es sei toll, sie hier zu seh’n!
Er habe morgen frei, sie könnten lange
im Zoo von Berlin spazieren geh’n.
Dann stellte sie ihm mich vor und er schien hocherfreut:
„Ich hoffe, junger Mann, Sie habens Warten nicht bereut!“
Er zahlte unsern Kaffee und als ich mich besann,
war klar: Heut plan ich nichts mehr gegen Walther Oppermann!

Und die Moral von der Geschicht
löst nicht das Grundproblem:
An Oppermännern liegt es nicht,
vielmehr wohl am System.
Dennoch wär in unserm Staat
ein Knall nicht sinnentleert —
Es steckt in einem Attentat
auch ein symbolischer Wert!
Aus diesem Grunde will ich schau’n, wie es weitergeht
und wer auf meiner Abschussliste denn als nächstes steht:
Aha. Ein Pharmalobbyist – der wäre morgen dran.
Doch weiß ich, dass man Bomben auch per Post verschicken kann,
dann scheitert’s nämlich nicht wie bei Walther Oppermann!

Michael Feindler 2011

Hinter Zäunen und Mauern

Liedtext

Wir sitzen hinter Zäunen oder Mauern,
die Welt da draußen ist nicht unsre Welt,
doch spüren wir die Menschen draußen lauern
und schrecken auf, wenn unser Jagdhund bellt.
Wir sind gewohnt, uns täglich abzuschotten,
weil jeder Mensch uns potentiell bedroht.
Wir kennen uns’re eigenen Marotten.
Was wir nicht fühlen, halten wir für tot.

Wir sehen uns als geistige Eliten,
wir wirken, wenn wir sprechen, selbstbewusst,
und lesen der Gesellschaft die Leviten,
beklagen Wertverfall und Wertverlust.
Sozialromantik nennen wir die Lüge,
die jedem Menschen Gutes unterstellt,
obwohl selbst Optimisten zu genüge
erkennen: Es läuft anders in der Welt!

Die Angst ist unser stetiger Begleiter,
wir raffen um uns, was sich raffen lässt.
Wir streben stets nach mehr und immer weiter,
doch gierig ist bekanntlich auch der Rest.
Denn jeder Mensch ist Opfer seiner Triebe,
Moral ist ein Kostüm und niemals echt,
weshalb aus allem nur zu folgern bliebe:
Im Kern sind alle Menschen faul und schlecht.

Die Wenigsten woll’n wirklich etwas leisten,
ihr Antrieb sind Bequemlichkeit und Gier.
Das gilt da draußen für die allermeisten.
Sind wir einmal ehrlich, sehen wir:
Wir müssen Leistung notfalls auch erzwingen,
sodass, wer uns nicht hören will, uns fühlt.
Gesellschaft kann ja schließlich nur gelingen,
wird unser Menschenbild nicht weichgespült.

Ein Menschenbild in eine Form zu gießen,
machen wir seit vielen Jahren blind.
Uns fällt nicht schwer, auf andere zu schließen,
weil wir wissen, wie wir selber sind.

Michael Feindler 2013

Das Feriencamp

Liedtext

Alle Kinder sind heute sehr gespannt,
was sie im Sommercamp erwartet.
Bisher ist ihnen nur der Ort bekannt,
an dem der Erlebnisurlaub startet.
Vom Helikopter werden sie zu Hause abgeholt
und schließlich am Ziel abgesetzt.
Es dauert nicht lang, dass die Kinderschar jolt,
denn die Kleinen wissen jetzt:

Dieser Urlaub wird ein Kracher,
Action-Träume werden wahr.
Heldentum und Widersacher,
das erlebt man hier hautnah.
Fröhlich grüßen Offiziere,
jeder freut sich darauf sehr,
dass man fleißig hier trainiere
im Feriencamp der Bundeswehr!

Die Kleinen sind im Spreewald stationiert,
denn hier wird es niemanden stören,
wenn man ein paar neue Waffen ausprobiert,
die zum großen Arsenal gehören.
Zunächst lernen alle Kinder gut zu ziel’n,
um dann weiter so zu verfahr’n:
Die Besten dürfen die Deutschen spiel’n,
die anderen sind die Taliban.

Manchmal laut und manchmal leise,
manchmal konzentriert, mal wild,
geht’s auf Abenteuerreise,
hier wird nicht nur Zeit gekillt!
Fröhlich kämpfend als Soldaten
läuft der Nachwuchs hin und her.
Kinder, auf zu neuen Taten
im Feriencamp der Bundeswehr!

Nicht jeder meistert den Parcours
mit dem Minensuchgerät.
Wie schön, wenn sich in Wald und Flur
nicht nur Emotion entlädt!
Hier geht es schließlich nicht um Mord,
sondern um Verbesserung
der Leistungen im hohen Sport
der Selbstverteidigung!

Jeder darf mal Panzer fahren,
denn das ist doch gar nicht schwer,
das erfreut die Kinderscharen
bei der deutschen Bundeswehr!
Hier will jeder alles geben,
denn die Besten lädt man ein
bald schon noch mehr zu erleben –
das Camp wird dann in Syrien sein.

Michael Feindler 2014